Elbe- und Mulde-Radweg

Wir hatten zwei Wochen Zeit und mal wieder Lust auf eine praktische Rundtour. Daraus geboren wurde die Idee, zwei Routen zu kombinieren, die wir schon länger auf dem Zettel hatten, aber bisher nie zustande gekommen waren.

Wir sind mit dem Auto nach Dessau gefahren und haben dort auf einem öffentlichen Parkplatz das Auto stehen lassen. Dann ging es die Elbe hinauf bis zur Tschechischen Grenze. Auf unserem Rückweg hat uns die (Freiberger) Mulde wieder bis nach Dessau begleitet. Für den Sprung zwischen den Flüssen haben wir die Bahn genommen, um einen Tag Fahrzeit und ein einige Höhenmeter einzusparen.

Insgesamt eine sehr schöne Tour, die leicht zu fahren ist und einige Abwechlung bereit hält. Wir waren insgesamt ca. 575 km unterwegs und hatten nur auf einer Tagesetappe signifikante Anstiege zu bewältigen.

Dessau nach Lutherstadt Wittenberg (40 km) 🚲

Die Wettervorhersage den heutigen Tag ist eine Totalkatastrope, den ganzen Tag Dauerregen mit 50 Liter je Quadratmeter. Wir hatten schon eine Bankverbindung für den ersten Tag rausgesucht, aber zum Glück hat sich die Prognose kurzfristig etwas aufgehellt und wir fahren frohen Mutes nach Dessau.

Umgebung von Dessau
Umgebung von Dessau

Belohnt werden wir mit herrlichem Wetter und Sonnenschein. Dessau selbst lassen wir aufgrund der instablilen Wetterlage aus und starten direkt in Richtung Wittenberg.

Luisium bei Dessau
Luisium bei Dessau – Orangerie Oranienbaum
Luisium bei Dessau

Die Strecke ist toll, es geht durch eine parkähnliche Landschaft, vorbei an der Orangerie von Oranienbaum und dem Wörlitzer Park. Am Wörlitzer Park muss sonst wohl der Bär los sein, wenn man das nach den vorhandenen Parkplatzkapazitäten beurteilt. Wir streifen den Park nur kurz, mit dem Rad dürfen wir hier sowieso nicht rein.

Blick auf die Elbe
Blick auf die Elbe

Gen Wittenberg wird es dann etwas eintöniger, es geht auch durch das häßliche Industriegebiet Piesteritz, bei der SKW Piesteritz hatte ich mich 2020 sogar mal um ein Projekt beworben.

Wörlitzer Park
Wörlitzer Park
Fähre bei Coswig
Fährüberfahrt Coswig (Anhalt)

Wittenberg ist sehr schön zurecht gemacht, aber auch sehr touristisch und voll. Wir finden die Tür mit den 95 Thesen und checken dann erstmal im Hotel ein. Auf dem Zimmer angekommen, geht draußen das Gewitter runter,  Schwein gehabt!

Die Tür mit den 95 Thesen
Die Tür mit den 95 Thesen
Marktplatz Wittenberg
Marktplatz Wittenberg

Am Nachmittag geht es noch eine Runde durch die Stadt, es kommen immer wieder kleine Gewitter runter. 

unsaniert - so sah es am Ende der DDR-Zeit aus
unsaniert – so sah es am Ende der DDR-Zeit aus
Sie heißem Geduld und Zuversicht und ihr Schicksal liegt in meinen Händen.
Sie heißem Geduld und Zuversicht und ihr Schicksal liegt in meinen Händen.

Wittenberg nach Pretzsch 39 km 🚲

Die Nacht war die Katastrophe, die asiatische Küchen-Crew hat bis 23:30 Uhr vor unserem Fenster Lärm gemacht und rumgeschrien, nachts waren es dann ein paar Jugendliche auf dem Parkplatz nebenan. Dazu ein stickiges Zimmer mit Mücken Alarm.

An der Elbe

Dafür ist das Frühstück top und wir sind kurz vor 09:00 Uhr auf der Piste. Häufig gibt es dunkle Wolken hinter uns, dafür aber auch kräftigen Rückenwind.

Das sind wir
Angela & Jörg
Fähre Pretzsch
Fähre in Pretzsch

Um 12:00 Uhr sind wir trocken in Pretzsch angekommen, haben unterwegs noch ein paar Geocaches gesucht. Da wir viel zu früh sind, haben wir uns umgesehen. Es sieht alles aus, wie zu tiefsten DDR-Zeiten, die Gastronomie komplett zu, auch in unserem Hotel.

Der ganz Ort ist eine Zeitreise in die DDR
Der ganz Ort ist eine Zeitreise in die DDR

Dann entdecken wir noch das neu eröffnete Café im Schloss, wo es leckeren Kuchen gibt.

Am Ende gibt’s in Heinrichs Gaststätte noch etwas zu essen. Hier ist die Zeit dann tatsächlich stehen geblieben. 1970er Jahre DDR.

Heinrichs Gaststätte
Die einzige noch offene Gaststätte im Ort – 70er Jahre DDR-Style

Pretzsch nach Torgau 40 km 🚲

Heute kommt die Schafskälte zurück, es sindnur 15 Grad, Wind und keine Sonne, aber immerhin trocken. Also geht es mit Pullover und Regenjacke auf die Piste. Natürlich ist bei mir trotzdem alles nach 3 km durchgeschwitzt und dann wird es kalt.

Storch & Storch
Storch & Storch
Schloss Hartenfels
Schloss Hartenfels
Marktplatz in Torgau
Marktplatz in Torgau

Wir dürfen zum Glück schon am Mittag unser Zimmer beziehen, das Beste, was wir bisher hatten. Schnell alles durchwaschen und dann wieder los auf Stadterkundung – Döner zum Mittag, anschließend noch Kaffee und Kuchen in der Sonne.

Figuren am Geländer
Figuren am Geländer
Der Grund, warum wir beim Radfahren nicht abnehmen ...
Der Grund, warum wir beim Radfahren nicht abnehmen …

Auch das Regencape über dem Helm hält die Kälte nicht ab, also gibt es in Torgau erstmal eine Mütze.

Schlossgarten
Schlossgarten
Blick auf den Schlossplatz
Blick auf den Schlossplatz
Wappen am Schloss
Wappen am Schloss

Das Schloss ist sehr schön, im Schlossgraben wohnen zwei Bären. Ein schöner Tag, aber am Ende sind wir platt und Abendessen fällt aus.

Bär im Schlossgraben
Bär im Schlossgraben
Boden-Fliesen im Hotel
Boden-Fliesen im Hotel

Torgau nach Strehla 51 km 🚲

Heute geht es trockenen Fußes nach Strehla. Den leichten Wind haben wir jetzt gegen an und relativ kalt ist es auch noch.

Blumenwiese
Blumenwiese
Radfahrerkirche
Radfahrerkirche
Radfahrerkirche
Radfahrerkirche

Bei unserer Mittagspause an einer Kiesgrube kommt die Sonne durch und es ist recht angenehm.

Azurblaue Elbe
Azurblaue Elbe
"Handwerkerobjekt"
“Handwerkerobjekt”

Strehla ist ein Bundesstraßen-Dorf ohne große Highlights. Die Unterkunft ist fein und in der Nähe haben wir ein Restaurant an der Elbe, wo wir noch schön draußen sitzen. Die Preise sind allerdings gesalzen, das Hefeweizen 5,90 €, Salate über 20 € und Fleisch nicht unter 25 €.

Bisher der einzige Schiffsverkehr auf der Elbe
Bisher der einzige Schiffsverkehr auf der Elbe

Strehla nach Meißen (40 km) 🚲

Heute ist es endlich mal warm und wir können direkt in Shorts und T-Shirt starten.

Gedenkstätte für das Zusammentreffen von Amerikanern und Russen
Gedenkstätte für das Zusammentreffen von Amerikanern und Russen

Die Gegend ab Torgau ist geschichtsträchtig aufgeladen, hier sind am Ende des Zweiten Weltkrieg Ameriakaner und Russen friedlich aufeinander getroffen.

Fähr-Anleger oder so
Fähr-Anleger oder so

Nachdem Strehla schon hügelig war, ändert sich langsam die Landschaft und zwingt die Elbe in ein Tal. Damit wird es auch etwas abwechslungsreicher. Riesa ist eher hässlich, wir fahren nur durch. Heute gibt es eine ausgiebige Pause an der Elbe in der Sonne.

Albrechtsburg Meißen
Albrechtsburg Meißen

Kurz vor Meißen holt uns noch der erste Regenschauen ein, den wir an einem Unterstand abwettern. Meißen selbst ist sehr hübsch und ziemlich touristisch, uns gefällt es gut.

Rundgang durch die City of Meißen
Rundgang durch die City of Meißen
Am Dom zu Meißen
Am Dom zu Meißen
Lecker
Eis können die italienischen Sachsen auch
Blick über die Dächer von Meißen
Blick über die Dächer von Meißen

Meißen nach Dresden (28 km) 🚲

In Meißen geht es bei herrlichem Wetter früh los, es ist morgens noch etwas kalt, aber das wird schnell besser. Landschaftlich ist es abwechslungsreich, die Elbe fließt in einem richtigen Tal.

Blick auf Meißen
Blick auf Meißen

Wir sind am Vormittag in Dresden, erkunden erstmal mit den Rädern den Schlossplatz. Dann entschließen wir uns aber doch, die Räder und das Gepäck im nahegelegenen Hotel zu deponieren.

Dresdner City
Dresdner City
Historischer Briefkasten
Historischer Briefkasten

Dresden ist echt großartig, der Zwinger gerade eine riesige Baustelle. Wir laufen viel durch die Gegend, machen dann noch eine Siesta im Hotel und sind abends noch zum Essen verabredet.

Großbaustelle Dresdner Zwinger
Großbaustelle Dresdner Zwinger
Dresdner Zwinger
Dresdner Zwinger
Dresdner Zwinger
Dresdner Zwinger
Blick über Dresden
Blick über Dresden

In der Abenddämmerung machen wir noch eine kleine Runde durch die Stadt. Insgesamt hatten wir einen schönen Tag hier.

Dresdner Frauenkirche
Dresdner Frauenkirche

Dresden nach Krippen (51 km) 🚲

Wir fahren einmal komplett durch Dresden, verpassen dadurch aber das blaue Wunder und die Waldschlößchenbrücke. Der Rückenwind treibt uns bei herrlichem Wetter voran, das Elbtal ist hier wunderschön.

Pirna City
Pirna City
Sonnenuhr in Pirna
Sonnenuhr in Pirna

Es geht am Schloss Pillnitz vorbei, durch Pirna, an der Bastei vorbei und schließlich sehen wir am anderen Elbufer noch die Festung Königstein.

Elbtal
Elbtal
Blick zur Bastei - mal eine andere Perspektive
Blick zur Bastei – mal eine andere Perspektive

Im Lidl Bad Schandau holen wir noch etwas zum Abendessen, wir sind uns nicht sicher, ob es in Krippen etwas gibt. Am Ende sind auch hier einige Restaurants zu finden, für morgen Abend reservieren wir direkt einen Tisch.

Die Elbe bei Bad Schandau
Die Elbe bei Bad Schandau
Der Radelbär am Elbestrand von Krippen
Der Radelbär am Elbestrand von Krippen

Ausflug nach Hrensko (24 km) 🚲

Heute geht es noch weiter nach Süden, das Ziel ist Hrensko in Tschechien. Ein Freund hatte vor ein paar Jahren mal tolle Bilder aus dem Netz von dort geschickt und bei mir hatte sich eingeprägt, dass man dort unbedingt mal hin muss.

Elbe kurz vor Tschechien
Elbe kurz vor Tschechien

Die Strecke ist großartig, allerdings am Samstag bei schönem Wetter auch extrem voll. Wenn man absteigt, muss mal direkt aufpassen, nicht von der nächsten Radlertruppe umgefahren zu werden. In Ruhe mal einen Strahl an den Baum zu stellenist eine Herausforderung.

Überfahrt von Schöne nach Hrensko
Überfahrt von Schöne nach Hrensko

Hrensko ist ein nettes Dorf, aber völlig auf Tourismus getrimmt und völlig überlaufen. Allein parken für das Auto kostet schon 8 Euro. Der Weg durch die Klamm ist aufgrund eines Waldbrandes im letzten Jahr gesperrt. Insgesamt eine Enttäuschung und wir sitzen keine Stunde später wieder auf der Fähre.

Hrensko - sieht idyllisch aus, ist aber ein Touristenloch
Hrensko – sieht idyllisch aus, ist aber ein Touristenloch
Hrensko
Hrensko

Allerdings gibt es hier offenbar schöne Wanderstrecken durch den Wald, anders lässt sich der Ansturm von Autos kaum erklären.

Auf der Rückfahrt nehmen wir einige Geocaches am Wegesrand mit. Den Nachmittag und Abend lassen wir entspannt ausklingen.

Elbe bei Krippen
Elbe bei Krippen
Kirche in Krippen
Kirche in Krippen

Ausflug nach Hrensko (12 km) 🚈🚲🚈

Die Bahn-Tickets hatten wir am Vortag schon besorgt, also können wir entspannt unsere Fahrräder mit Gepäck die Treppen rauf und runter tragen, bis wir den richtigen der zwei Bahnsteige ausgemacht haben. Da startet der Tag gleich mit einer Sporteinheit.

Bild im Bahnhof Krippen
Bild im Bahnhof Krippen

Dresdens Hauptbahnhof ist wegen des Austauschs eines Stellwerks komplett gesperrt, so dass wir mit dem Fahrrad 8 km durch die Stadt radeln müssen, um dem Anschluss-Zug zu erreichen. In diesem Zug ist dann leider wenig Platz für Fahrräder, aber es passt gerade so. Ein älteres Ehepaar auf einem Tagesausflug unterwegs, bietet uns den Vortritt an, falls es zu eng wird – eine sehr freundliche Geste!

Marktplatz von Freiberg
Marktplatz von Freiberg
Statue vor dem Schloss
Statue vor dem Schloss

Freiberg ist eine schöne kleine Stadt, die uns ausgesprochen gut gefällt. Wir schauen uns intensiv um und schauen zum Spaß nach Wohnungen, leider wieder Fehlanzeige. 

Park in Freiberg
Park in Freiberg

In dem kleinen Städtchen dreht sich alles um Bergbau und Silber. Das ist auch im Stadtbild unverkennbar.

Silber und Bergbau
Silber und Bergbau
Schönes Schmiedeeisernes Tor
Schönes Schmiedeeisernes Tor

Ernüchternd war leider das Wahlergebnis der Europawahl – in Freiberg haben mehr als 50% für die AfD gestimmt. Angelas Laune ist auf dem Tiefpunkt.

Moderne Kunst
Moderne Kunst mit Frosch

Freiberg nach Naußlitz (56 km) 🚲

Bei eisiger Kälte mit 9 Grad geht es heute los, das Wetter ist trotzdem schön. Die Strecke ist meist gut zu fahren, einige Abschnitte sind eher etwas für das Mountainbike. Ein paar heftige Anstiege gibt es zu bewältigen, zweimal muss ich sogar schieben.

Freiberger Mulde am Oberlauf
Freiberger Mulde am Oberlauf

Unterwegs knackt es in Angelas Hinterrad, allerdings nur bei Belastung. In Nossen quälen wir uns den Berg hoch zum Fahrradladen. Dort ist leider kein Mechaniker vor Ort, aber wir bekommen den Tipp, dass es eigentlich nur die Speichen sein können.

Wilder Radweg
Wilder Radweg

Wie ich ein paar Kilometer weiter feststellen muss, ist der Speichenspanner verschwunden. Also rufen in Döbeln an, dort kann man uns helfen. Eigentlich müssen wir heute gar nicht so weit, wollen das aber erledigt haben. Der Laden ist leider am anderen Ende der Stadt.

Schloss in Döbeln
Schloss in Döbeln
Freiberger Mulde
Freiberger Mulde

Der Weg zu unserer Unterkunft führt auf den letzten Kilometern durch einen verwunschenen Wald. Hier ist es sehr idyllisch. Angela ist begeistert über die Tiere: Ziegen, Stachelschweine, Esel und Alpakas. Das Abendessen ist auch vorzüglich, eine echte Empfehlung.

Zur Margarethenmühle - unsere Unterkunft
Zur Margarethenmühle – unsere Unterkunft
Zur Margarethenmühle - gutes Abendessen und Tiere
Zur Margarethenmühle – gutes Abendessen und Tiere

Naußlitz nach Grimma (51 km) 🚲

Eisige Kälte, keine Sonne und meist Starkwind gegen an, so lässt sich der bisher anstrengendste Tag der Tour zusammenfassen. Ein Teil der Wege ist total schön zu fahren, vieles geht aber auch über Straßen, die zum Glück nicht so stark befahren sind.

Stachelschwein am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen
Stachelschwein am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen
Blick auf die Mulde
Blick auf die Mulde
Herbststimmung an der Mulde
Herbststimmung an der Mulde

Wir machen einen Abstecher zur Mulden-Vereinigung, dort gibt es eine kleine Pause und dann geht es direkt weiter, weil es sofort kalt wird.

Vereinigung von Freiberger und Zwickauer Mulde
Vereinigung von Freiberger und Zwickauer Mulde

Kurz nach 13:00 Uhr kommen wir im Hotel an und sind völlig fertig. Am Nachmittag gibt es einen kleinen Stadt-Rundgang und einen Dönerteller als Abendessen. Grimma ist ganz hübsch, aber nicht unbedingt “the place to be”.

Schloss vor Grimma
Schloss vor Grimma
Eine der vieler Hochwasser-Marken
Eine der vieler Hochwasser-Marken
Schöne alte Apotheke
Schöne alte Apotheke
Laden in Grimma
Laden in Grimma
Brücke über die Mulde
Brücke über die Mulde
Robinson und Freitag :-)
Robinson und Freitag 🙂

Grimma nach Eilenburg (42 km) 🚲

Heute ist es etwas wärmer und am Vormittag auch nicht so windig. Ein Teil der Strecke geht auf schönen Radwegen, ein anderer Teil auf kleinen Straßen. Die Mulde zeigt sich nur noch selten und die Landschaft ist wieder weitgehend platt wie ein Waschbrett.

Von Wurzen sind wir enttäuscht, für einen Café to go auf einer Bank und ein Teilchen gerade so OK.

Eilenburg ist etwas größer, aber leider mindestens genauso gruselig. Abendessen gibt es in unserer Unterkunft, einem Italiener in der Innenstadt.

Eilenburg nach Delitzsch (51 km) 🚲

Heute regnet es schon, während wir noch im Bett liegen. Wir haben allerdings wieder Glück, als wir mit dem Frühstück fertig sind, ist es trocken. Die Route führt uns elegant um ein paar Regenzellen herum und bis auf ein paar Tropfen bleiben wir trocken.

Um 09:00 Uhr stehen wir plötzlich vor einer Fähre, die ziemlich verwaist aussieht, Fährbetrieb laut Schild ab 10:00 Uhr. Wir klingeln trotzdem an dem kleinen Fährhäuschen und ein paar Minuten später kommt der Fährmann angeradelt. Es handelt sich um eine Gier-Fähre ohne eigenen Antrieb, die hier den schnellsten Fluss Europas überquert.

Gier-Fähre über die Mulde
Gier-Fähre über die Mulde

Wir machen noch einen Abstecher nach Bad Düben für einen Kaffee und erreichen gegen Mittag die großen Seen, die hier aus den Tagebauen entstanden sind und im Mulde-Hochwasser 2002 unplanmäßig geflutet wurden. Leider auch noch nicht nutzbar und als Bergbaugelände gesperrt. Lediglich der Muldestausee ist nutzbar und hier kann man offenbar auch segeln.

Riesige Tagebau-Seen
Riesige Tagebau-Seen

Bei einer Geocaching-Pause entdeckt Angela eine riesige Asiatische Hornisse, die an mir rumkrabbelt und sich gerade auf den Weg zu meinem Hals macht, zum Glück ist sie da sehr mutig und befreit mich von dem Vieh.

Schaf
Schaf

Ein leckeres Abendeessen gibt es in unserem etwas abseits gelegenen Hotel.

Delitzsch nach Dessau (49 km) 🚲

Für heute ist die Wetter-Vorhersage mau. Der Regen, der gestern noch für 13:00 Uhr vorhergesagt war, ist heute dann schon für 11:00 Uhr avisiert. Also haben wir den Wecker früh gestellt und sind bereits vor 8:00 Uhr gestartet. Da ich gestern schon gesehen hatte, dass wir einen Teil der gestrigen Strecke wieder zurück müssen, ist mir sehr spät aufgefallen, dass ich vergessen hatte, auch dem Fahrrad-Handy die Route für heute auszuwählen. Zum Glück war der Umweg nicht so riesig, am Ende dann nur ca. vier Kilometer.

Vereinigte Mulde kurz vor dem Zufluss in die Elbe
Vereinigte Mulde kurz vor dem Zufluss in die Elbe

Bitterfeld ist bitter, gerade noch für ein Mitnehme-Brötchen beim Bäcker gut, sonst gruselig. Wir kommen gut voran, haben gefühlt Rückenwind und strampeln ohne große Pausen durch. Wir schaffen die knapp 50 km bis zum Auto tatsächlich bis 11:00 Uhr und als wir die Räder aufgeladen haben, geht der Regen los.

Ende der Tour in Dessau
Ende der Tour in Dessau

Obwohl in ganz Deutschland der Winter zurückgekommen ist und überall die Welt untergegangen ist, sind wir in den zwei Wochen unserer Tour nicht einmal richtig nass geworden. The universe loves us 😊